Die Gründungsjahre der GEV
Die GEV ist von Anfang an ein Spezialversicherer für Grundeigentümer. Gegründet als Haftpflicht-Versicherungs-Verein für Haus- und Grundbesitzer bietet sie heute einen umfassenden Versicherungsschutz rund ums Bauen und Wohnen. Wie alles begann, zeigt die Geschichte des Unternehmens. Die nahm im Jahr 1891 in der Hansestadt Hamburg ihren Anfang.
1891: Die Geschichte der GEV beginnt in Hamburg
Schon am Ende des 19. Jahrhunderts prägte der Hafen das Leben in der Hansestadt Hamburg. Drei Jahre zuvor
wurden der Freihafen als zollfreies Gebiet für den Warenumschlag gegründet und die Speicherstadt
fertiggestellt. Als kleine Sensation wurden zum ersten Mal elektrische Hafenkräne in Betrieb genommen.
Die neuen Möglichkeiten des Warenumschlags brachten den Aufschwung in die Stadt. Dennoch lebte ein Großteil
der etwa 300.000 Hamburgerinnen und Hamburger in eher armen und beengten Verhältnissen. Mit städtebaulichen
Maßnahmen sollte Wohnraum und separate Gewerbeeinheiten geschaffen werden. Etwa 20.000 Menschen wurden für die
Errichtung der Speicherstadt in Neubauten am damaligen Stadtrand umgesiedelt. Viele Menschen lebten nach wie
vor im äußerst dicht bebauten Hamburger Gängeviertel.
Im Grundeigentümer-Verein in Hamburg von 1832 e.V. (dem heutigen Grundeigentümer-Verband Hamburg) entstand
derweil eine Diskussion über die Gründung eines Versicherungsvereins für das Haftpflichtrisiko der Mitglieder.
Als Grundbesitzer und Bauherren trugen diese
ein hohes Risiko, wenn andere auf ihrem Grund zu Schaden kamen. Doch das zu erwartende Vertrags- und
Schadenvolumen konnte noch nicht genauestens kalkuliert werden und so stieß die Idee nicht nur auf
Begeisterung. Letztlich setzten sich die Befürworter aus dem Vereinsvorsitz, Dr. Heinrich Gieschen und Dr. Max
Cohen, durch: Am 08. Dezember 1891 kam es im Theatersaal des Conventgartens zur Gründung des
„Haftpflicht-Versicherungs-Vereins der Hamburger Grundeigentümer“, dem ersten Versicherungsverein auf
Gegenseitigkeit für das Haftpflichtrisiko von Grundbesitzern.
Drei unabdingbare Verpflichtungen gaben die Gründungsmitglieder dem Versicherungsverein mit auf den Weg:
- Der Versicherungsschutz sollte so umfassend wie möglich,
- die Beiträge so günstig wie möglich und
- die Mitbestimmung so weitgehend wie möglich sein.
1892: Die Cholera erreicht Hamburg - Das „Tor zur Welt“ wird abgeriegelt
Damit der Geschäftsbetrieb aufgenommen werden kann, sollten zunächst mindestens 1.000 Grundstücke angemeldet
sein. Die Zahl war schnell erreicht und so fand am 22. März 1892 bereits die konstituierende Sitzung statt,
ebenfalls im Theatersaal des Conventgartens. Der erste Vereinsvorstand war mit gleich sieben Männern besetzt:
H. Bohlen, Dr. Max Cohen, C. Haeseler, F. Meyer, L.H.P. Jenichen, J. Koch und J.H. Prahl.
Kaum hatte die GEV ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen, breitete sich im heißen Sommer 1892 die Cholera in
Hamburg aus. 16.956
Hamburgerinnen und Hamburger erkrankten, 8.605 von ihnen starben. Die Stadt Hamburg musste zeitweise isoliert
werden. Vor allem die Wohnverhältnisse im Gängeviertel begünstigten die Ausbreitung der Infektionskrankheit.
Die Stadt Hamburg beschloss den teilweisen Abriss und Umbau und auch endlich die schon seit langem aus
Kostengründen aufgeschobene Errichtung des Wasserfiltrierwerks auf der Elbinsel Kaltehofe.
1893 bis 1914: Hamburg baut
Es setzte eine rege Neubautätigkeit ein und die GEV konnte ihr Geschäft erfolgreich ausbauen. Viele bekannte
Gebäude, die auch heute beliebte Anziehungspunkte der Stadt sind, wurden in den Folgejahren errichtet oder in
Betrieb genommen:
1897 – Die Stadt Hamburg bekommt nach elfjähriger Bauzeit ein neues Rathaus.
1911 – Der Alte Elbtunnel wird eröffnet und verbindet fortan die Stadtgebiete nördlich und südlich der Elbe miteinander. Besonders für die Arbeiter der Werft Blohm & Voss ist der kurze Arbeitsweg eine Erleichterung.
1912 – Die erste U-Bahn nimmt in Hamburg ihren Betrieb mit der Strecke Barmbek-Rathausmarkt auf.
1914 – Der Neubau der heutigen Davidwache auf St. Pauli wird von der Polizei bezogen.
Die aufstrebende Stadt Hamburg erwies sich als idealer Standort für die GEV als jungen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die Einwohnerzahl stieg rasant und neben der hohen Anzahl kleiner Wohnungen ohne Komfort entstanden auch heißbegehrte Villen mit geräumigem Wohnraum. Die GEV konnte sich über eine stetig steigende Mitgliederzahl und Bilanzsumme freuen. Daran änderte sich auch erstmal nichts, als 1914 der Erste Weltkrieg und eine Wirtschaftskrise ausbrachen.
Mehr als zwanzig Geschäftsjahre liegen im Jahr 1914 hinter dem erfolgreich gestarteten „Haftpflicht-Versicherungs-Verein der Hamburger Grundeigenthümer“. Noch ahnt wohl niemand, welche schrecklichen Zeiten hereinbrechen werden. Dazu mehr im nächsten Zeitabschnitt „Die Kriegsjahre“.
1897 – Die Stadt Hamburg bekommt nach elfjähriger Bauzeit ein neues Rathaus.
1911 – Der Alte Elbtunnel wird eröffnet und verbindet fortan die Stadtgebiete nördlich und südlich der Elbe miteinander. Besonders für die Arbeiter der Werft Blohm & Voss ist der kurze Arbeitsweg eine Erleichterung.
1912 – Die erste U-Bahn nimmt in Hamburg ihren Betrieb mit der Strecke Barmbek-Rathausmarkt auf.
1914 – Der Neubau der heutigen Davidwache auf St. Pauli wird von der Polizei bezogen.
Die aufstrebende Stadt Hamburg erwies sich als idealer Standort für die GEV als jungen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die Einwohnerzahl stieg rasant und neben der hohen Anzahl kleiner Wohnungen ohne Komfort entstanden auch heißbegehrte Villen mit geräumigem Wohnraum. Die GEV konnte sich über eine stetig steigende Mitgliederzahl und Bilanzsumme freuen. Daran änderte sich auch erstmal nichts, als 1914 der Erste Weltkrieg und eine Wirtschaftskrise ausbrachen.
Mehr als zwanzig Geschäftsjahre liegen im Jahr 1914 hinter dem erfolgreich gestarteten „Haftpflicht-Versicherungs-Verein der Hamburger Grundeigenthümer“. Noch ahnt wohl niemand, welche schrecklichen Zeiten hereinbrechen werden. Dazu mehr im nächsten Zeitabschnitt „Die Kriegsjahre“.