Osterfeuer sicher feiern: 7 Tipps für 2025
Wenn an Ostern die Feuer lodern, gehört das für viele fest zur Tradition – doch offene Flammen bergen auch Risiken. Worauf Sie bei Planung, Sicherheit und Haftung rund um das Osterfeuer achten sollten, zeigt ein Blick auf die wichtigsten Aspekte.

Ein lauer Frühlingsabend, das Knistern des Feuers und fröhliche Gesichter – das Osterfeuer bringt Menschen zusammen und schafft eine besondere Atmosphäre zwischen Tradition und Gemeinschaft.
Gemeinschaft erleben - Gefahren erkennen
Ob auf dem Land, im eigenen Garten oder bei einer öffentlichen Feier – ein prasselndes Osterfeuer bringt nicht nur Wärme an kühlen Abenden, sondern auch Menschen zusammen. Es schafft eine einzigartige Atmosphäre aus Gemütlichkeit, Gemeinschaft und festlicher Stimmung rund um das Osterwochenende.
Doch bei aller Romantik darf eines nicht vergessen werden: Ein offenes Feuer birgt Risiken – für Menschen, Tiere, Sachwerte und die Umwelt. Damit aus einem besinnlichen Abend keine gefährliche Situation oder ein juristisches Nachspiel wird, lohnt es sich, das Osterfeuer gut zu planen und sicher durchzuführen.
In diesem umfassenden Ratgeber für 2025 zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie achten sollten – von der Anmeldung über die Wahl des richtigen Brennmaterials bis zur Absicherung im Schadensfall.
1. Osterfeuer rechtzeitig anmelden oder genehmigen lassen
In vielen Städten und Gemeinden ist ein Osterfeuer nicht einfach so erlaubt. Vielmehr gibt es strenge Regeln, wann und unter welchen Bedingungen ein Feuer abgebrannt werden darf. Je nach Bundesland und Kommune gelten dabei unterschiedliche Vorgaben. In manchen Regionen reicht eine formlose Anmeldung, andernorts ist eine ausdrückliche Genehmigung durch die Behörde erforderlich.
Beispiel:
In Nordrhein-Westfalen muss das Osterfeuer spätestens eine Woche im Voraus beim zuständigen Ordnungsamt gemeldet werden. In Bayern genügt oft ein Anruf oder ein formloses Schreiben an das örtliche Bürgermeisteramt. Die genauen Fristen und Anforderungen erfahren Sie auf der Website Ihrer Gemeinde oder direkt beim Amt.
Warum das wichtig ist:
Ein nicht gemeldetes Feuer gilt als illegales Feuer – selbst, wenn es mit bester Absicht entfacht wird. Das kann Bußgelder nach sich ziehen oder sogar strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn es zu Brandschäden kommt.
Tipp:
Melden Sie das Feuer frühzeitig an – idealerweise zwei Wochen im Voraus. So bleibt genug Zeit für Rückfragen, eine mögliche Ortsbegehung oder zusätzliche Auflagen der Behörde.
2. Ausschließlich unbehandeltes Holz verbrennen
Für ein traditionelles, umweltfreundliches Osterfeuer sollten ausschließlich natürliche, unbehandelte Materialien verwendet werden. Das bedeutet: trockene Äste, Zweige, Baum- oder Strauchschnitt sowie naturbelassenes Brennholz. Auf keinen Fall dürfen lackierte Möbelstücke, Spanplatten, Sperrholz, imprägnierte Hölzer oder gar Hausmüll ins Feuer geworfen werden.
Warum das wichtig ist:
Beim Verbrennen von behandeltem Holz oder Kunststoffresten entstehen hochgiftige Dämpfe und Schadstoffe, die sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit schaden. Außerdem handelt es sich rechtlich um eine illegale Abfallbeseitigung, was mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden kann.
Beispiel:
Wer beschichtete Holzteile oder Plastik im Osterfeuer entsorgt, kann laut Umweltgesetzgebung mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro belegt werden – und macht sich möglicherweise sogar strafbar.
Zusatzinfo:
In einigen Gemeinden dürfen selbst pflanzliche Gartenabfälle nur zu bestimmten Zeiten oder gar nicht verbrannt werden. Auch hier hilft ein kurzer Anruf beim Umwelt- oder Ordnungsamt.
3. Sicherheitsabstände einhalten – für Gebäude, Natur und Menschen
Ein wesentlicher Aspekt der Feuerplanung ist der Sicherheitsabstand zur Umgebung. Wer hier nachlässig ist, riskiert nicht nur Sach- und Personenschäden, sondern auch juristischen Ärger und mögliche Feuerwehreinsätze.
Empfohlene Mindestabstände:
- 50 Meter zu Gebäuden, Straßen, Zäunen und befestigten Wegen
- 100 Meter zu Waldflächen, Hecken, landwirtschaftlich genutzten Feldern oder Naturschutzgebieten
Diese Abstände werden von verschiedenen Stadt- und Kreisfeuerwehren empfohlen, sind jedoch nicht rechtlich bindend.
Besonderheit:
Je nach Windrichtung und Stärke kann der Funkenflug stark zunehmen – vor allem bei trockener Vegetation. Dann ist selbst ein vermeintlich sicherer Abstand schnell nicht mehr ausreichend.
Beispiel:
Ein Osterfeuer in Hessen musste im letzten Jahr von der Feuerwehr gelöscht werden, nachdem plötzlich ein starker Wind aufkam und das Feuer ein angrenzendes Feld erfasste. Die Folge: mehrere Hektar verbrannte Fläche und ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Tipp:
Legen Sie rund um die Feuerstelle eine Brandschneise an – also einen mindestens zwei Meter breiten Bereich ohne brennbares Material. Halten Sie zusätzlich einen Gartenschlauch oder Feuerlöscher bereit.
4. Keine Brandbeschleuniger verwenden – Lebensgefahr!
So verlockend es erscheinen mag: Das Anzünden des Osterfeuers mit Benzin, Spiritus oder anderen leicht entzündlichen Flüssigkeiten ist extrem gefährlich und streng verboten. Die Folge sind oft unkontrollierte Explosionen, Stichflammen und schwere Verbrennungen.
Besser geeignet:
Verwenden Sie geprüfte und sichere Anzündhilfen aus dem Handel – zum Beispiel Wachsanzünder, Holzwolle-Anzünder oder spezielle Kaminanzünder. Diese brennen gleichmäßig, langsam und lassen sich sicher dosieren.
Beispiel:
Jedes Jahr verzeichnet die Feuerwehr deutschlandweit Dutzende Unfälle durch unsachgemäßes Anzünden von Feuerstellen – meist verursacht durch Brandbeschleuniger.
5. Ein Feuer braucht Aufsicht – immer!
Ein Osterfeuer darf niemals unbeaufsichtigt gelassen werden – auch nicht für „nur mal kurz“. Mindestens eine volljährige, verantwortungsbewusste Person sollte dauerhaft anwesend sein und das Feuer unter Kontrolle behalten. Kinder dürfen sich nur in sicherem Abstand und unter Aufsicht in der Nähe aufhalten.
Ausstattung für den Notfall:
- Eimer mit Wasser oder ein funktionsfähiger Gartenschlauch
- Feuerlöscher für größere Brände
- Handy für den Notruf
- Löschdecke oder Sand zum Ersticken kleiner Glutnester
Wichtig:
Auch wenn das Feuer fast niedergebrannt ist – löschen Sie es vollständig. Glimmende Reste können durch einen Windstoß neu entfacht werden und unbemerkt Schaden anrichten.
6. An Tiere denken – und Rücksicht zeigen
Ein aufgeschichteter Holzstapel ist für viele Tiere ein perfekter Unterschlupf: Igel, Mäuse, Kröten oder Insekten nutzen die dunklen, geschützten Hohlräume gerne als Versteck – besonders im Frühling. Wird dieser Stapel dann angezündet, bleibt ihnen keine Chance zur Flucht.
Deshalb gilt:
Das Brennmaterial sollte nicht schon Tage vorher gesammelt und gelagert, sondern erst direkt vor dem Anzünden aufgeschichtet werden. So können sich eventuell versteckte Tiere rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Alternativen:
Lagern Sie Holz auf Paletten oder in Gitterboxen, die keine Nischen oder Schlupflöcher bieten. Und verzichten Sie in der Nähe der Feuerstelle auf laute Musik oder starke Beleuchtung – vor allem, wenn sich dort Vögel oder andere Wildtiere aufhalten könnten.
7. Versicherungsschutz prüfen – für den Fall der Fälle
Ein kleiner Funke, der auf das Nachbargrundstück fliegt, kann einen Schuppen in Brand setzen. Oder jemand stolpert am Feuer und verletzt sich schwer. Damit in solchen Fällen nicht auch noch finanzielle Belastungen auf Sie zukommen, sollten Sie Ihren Versicherungsschutz im Vorfeld genau unter die Lupe nehmen.
Diese Fragen sind entscheidend:
- Deckt Ihre Privathaftpflichtversicherung Schäden durch das Osterfeuer ab?
- Besteht eine Wohngebäudeversicherung, die Brandschäden am Haus oder Grundstück übernimmt?
- Haben Sie eine Hausratversicherung, falls durch das Feuer bewegliches Inventar beschädigt wird?
Tipp:
Viele Versicherer bieten eine kostenlose Beratung zur aktuellen Deckungssituation – fragen Sie im Zweifel lieber einmal mehr als zu wenig nach.
Checkliste: Damit beim Osterfeuer nichts anbrennt
✔ Osterfeuer rechtzeitig bei der Gemeinde anmelden
✔ Nur unbehandeltes, naturbelassenes Holz verwenden
✔ Ausreichende Sicherheitsabstände einhalten
✔ Feuerstelle vor Wind und Funkenflug schützen
✔ Keine Brandbeschleuniger verwenden
✔ Geeignete Anzündhilfen und Löschmittel bereitlegen
✔ Eine volljährige Aufsichtsperson einplanen
✔ Feuerstelle nach dem Abbrennen vollständig löschen
✔ Versicherungsschutz überprüfen
✔ Tier- und Naturschutz beachten
Extra-Tipp: Speichern Sie diese Liste auf dem Smartphone oder drucken Sie sie aus – so haben Sie sie immer zur Hand, wenn’s losgeht.
Fazit: Sicher geplant – unvergesslich gefeiert
Ein Osterfeuer ist mehr als nur ein großer Haufen Holz – es ist ein emotionales Highlight, das Generationen verbindet. Mit etwas Vorbereitung, Umsicht und Respekt vor Natur und Nachbarn wird daraus ein stimmungsvolles Erlebnis, das allen in schöner Erinnerung bleibt.