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Musikinstrumente – so sind sie richtig versichert!

Musikinstrumente haben einen persönlichen und einen materiellen Wert. Der persönliche Wert ist in vielen Fällen nicht messbar und daher bei Diebstahl auch kaum zu kompensieren. Der materielle Wert eines Instruments dagegen lässt sich gegen vielerlei Schäden passgenau versichern. Bei wertvollen und viel strapazierten Instrumenten – ob mit oder ohne Stromanschluss – ist eine Musikinstrumentenversicherung die beste Wahl.

Ein Schulorchester: Die Instrumente werden gestimmt.

Bei Hobbymusikern reicht in der Regel die Versicherung des Musikinstrumentes in der Hausratversicherung. Prüfen Sie aber die Bedingungen, wenn das Instrument zu Proben und Konzerten des Schulorchesters mitgenommen werden soll.

 

Musikinstrumente versichern für Profis

Ihre Konzerte in den 60er und 70er Jahren waren wahrhaft aufwühlende Ereignisse. Die britische Band The Who verlieh ihren musikalischen Darbietungen schließlich durch ein eigenwilliges Show-Element den nötigen Nachdruck: Gitarrist Pete Townshend pflegte seine Gitarren vor der aufgepeitschten Masse mit Wut und Begeisterung zu zertrümmern. Die Band hatte damit ein medienwirksames Markenzeichen. Aber hatten The Who auch die richtige Versicherung? Wohl kaum.

Damals wie heute decken Instrumentenversicherungen vorsätzliche Beschädigung nicht ab – außer zu Tarifen, die sich nicht rechnen. The Who behalfen sich ganz pragmatisch: Da sich die Band nicht für jeden Auftritt nagelneue Instrumente leisten konnte, experimentierten die Musiker mit Spezial-Holzkleber und fügten die Einzelteile sorgsam wieder zusammen– bis zur nächsten Show.

 

Zeitwert eines Musikinstrumentes

Alle, die ihr geliebtes Instrument lieber pflegen und lange etwas davon haben wollen, brauchen keinen Spezialkleber, sondern die richtige Versicherung. Ausgangspunkt jeder Musikinstrumentenversicherung ist der Zeitwert des Instruments. Damit ist der Wert zum Zeitpunkt des Policen-Abschlusses gemeint. Ganz unabhängig davon, ob es die Stradivari, der Bechstein-Flügel oder das Saxophon ist, wird dabei in der Regel auch eine Wertsteigerung durch Seltenheitswert, mitberücksichtigt. Festgestellt wird dieser Wert durch Sachverständige, wie zum Beispiel die Experten eines Musikhauses. Kann der Zeitwert nicht ermittelt werden, tritt an seine Stelle der Verkehrswert.

Aber für wen ist eine Musikinstrumentenversicherung sinnvoll? Wer sich ein Anfänger-Set für E-Gitarre kauft, braucht im Zweifel keine Versicherung, weil dieses Equipment schon für kleines Geld viel Freude bereiten kann. Bei Instrumenten, die mehrere tausend Euro wert sind, rechnet sich die Versicherung. Vor allem dann, wenn das Instrument gleichzeitig ein Arbeitswerkzeug ist.

 

Transportschäden

Versichern kann man eine umfangreiche Palette an Eventualitäten: Beschädigung beim Transport, zum Beispiel beim Verladen oder beim Flugtransport; unachtsames Liegenlassen in öffentlichen Verkehrsmitteln; Brand-, Wasser- Sturmschäden; Vertauschen; Unfall; nachweislich versehentliche Beschädigung. Und das für vergleichsweise kleines Geld: Bereits ab 3,- bis 5,- Euro im Monat lassen sich einzelne Instrumentenversicherungen abschließen.

Die Höhe der Prämie hängt dabei nicht nur vom Wert des Instruments ab, sondern auch von der Wahrscheinlichkeit, mit der es ernsthaft beschädigt werden könnte. Die Versicherung für ein 5.000,- Euro teures Saxophon ist pro Jahr schon für weniger als 100 Euro zu haben. Kostspielige E-Gitarren in derselben Preiskategorien kosten etwas mehr, ca. ab 150,- Euro.

 

Nachtzeitklausel

Diese Liste der Versicherungsfälle ist fortsetzbar und kennt viele Sonderregelungen: Bei einzelnen Instrumentenversicherungen kann bei Diebstahl aus einem Kfz der Zeitpunkt entscheidend für Versicherungsansprüche sein. Wird ein Instrument zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens entwendet, greift der Versicherungsschutz möglicherweise nicht. Hier lohnt sich es sich umso mehr, die Angebote gerade in diesem Punkt zu prüfen. Denn es gibt verschiedene Anbieter, die genau diesen Fall vollumfänglich, also ohne „Nachtzeitklausel“, mitversichern.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei jeder Instrumentenversicherung die Bedingungen im Detail zu prüfen: Wie und von wem wird das Instrument transportiert? Wo wird es gewöhnlich gelagert? Welchen äußeren Bedingungen ist es regelmäßig ausgesetzt? Gerade wenn Kinder musizieren, ist eine Instrumentenversicherung oft sinnvoll. Nicht immer geht der Nachwuchs sachgemäß mit filigranen Instrumenten um. Schäden durch unachtsame Handhabung gehen dann leicht in die Tausende Euro. Wer also plant, seinen Kindern an Weihnachten mit einer handgefertigten Geige aus Fichtenholz eine Freude zu machen, beschenkt sich selbst mit dem parallelen Abschluss einer Instrumentenversicherung.

 

Hausratversicherung für Hobby-Musiker

Versichern lässt sich ausnahmslos jedes Instrument. Wichtiger als der Versicherungsgegenstand ist jedoch der Verwendungszweck. Handelt sich um es sich um reine Hobby-Instrumente, reicht oft schon die Hausratsversicherung. Die genaue Prüfung der Hausratsversicherung lohnt sich: In vielen Fällen ist sogar der Diebstahl eines Instruments aus einem geschlossenen Hotelzimmer durch die Hausratversicherung abgedeckt wie zum Beispiel bei der GEV .

 

Ab wann Musikinstrumentenversicherung

Die Stiftung Wartentest hat die Faustregel ausgegeben, dass sich Musikinstrumentenversicherungen vor allem dann lohnen, wenn das Instrument überwiegend bei Konzerten, in Musikschulen und auf Reisen zum Einsatz kommt und nicht nur in den eigenen vier Wänden. Die meisten Musikinstrumentenversicherungen bieten die entsprechende Option auf internationalen Versicherungsschutz.

 

Internationaler Versicherungsschutz

Die Prämienhöhe richtet sich dann nach dem Geltungsbereich: Wer sicher ist, dass sein Instrument die Grenzen Deutschlands nicht verlässt, braucht natürlich keinen Versicherungsschutz für ganz Europa oder gar eine weltweit gültige Instrumentenversicherung, wie sie für internationale Profi-Musiker Standard ist. Parallel besteht in diesem Fall auch immer die Möglichkeit eine Versicherung über das beauftrage Transportunternehmen abzuschließen.

Versichern können Musiker indessen weit mehr als „nur“ das Instrument. Die Nachfahren von Legenden wie The Who mögen ihre Gitarren zwar nicht mehr mutwillig zerdeppern, arbeiten aber mit einer Vielzahl hochwertiger technischer Geräte: Verstärker, Mischpulte, Boxen, Effektgeräte, Mikrophone, Stative u.v.m. können sich leicht im fünfstelligen Bereich bewegen. Auch hier greifen Instrumentenversicherungen. Professionelle Musiker haben zudem die Möglichkeit, die Versicherung ihrer Instrumente steuerlich geltend zu machen, denn sie zählen zu den berufsbedingten Ausgaben.

Der Urvater der Instrumentenzerstörung ohne Versicherungsschutz, Pete Townshend von The Who, hatte schließlich doch erkannt, dass ein intaktes Instrument in jeder Hinsicht wertvoller ist: 2020 versteigerte er seine legendäre goldene Stratocaster zugunsten von Bühnenpersonal, das durch coronabedingte Spielpausen unverschuldet in Not geraten war.

 

 

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