Warum eigentlich Frühjahrsputz?
Jedes Jahr geht es von vorne los: In Wohnung und Haus sammeln sich Staub, ungenutzte Gegenstände, Klamotten und Schmutz an. Im Winter ist man aufgrund der Dunkelheit und Kälte nicht motiviert und macht es sich lieber unter der Decke gemütlich. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings erfolgt auch im Haus das Erwachen und die Feststellung, dass es drinnen nicht so schön ist wie es sein sollte.
Der Frühling bietet mit seinem zunehmenden Tageslicht den perfekten Zeitpunkt, durchzulüften, Schmutz, Staub und Wollmäuse zu entdecken und für streifenfreien Durchblick nach draußen zu sorgen. Jetzt vor Ostern ist für viele die richtige Zeit, alle Räume in der Wohnung nach und nach sauber zu machen!
Die richtigen Putzmittel für den Hausputz selbst machen
Bevor es mit dem Putzen losgeht, benötigen Sie die geeigneten Reinigungsmittel. Praktisch und schonend für Umwelt und Gesundheit zugleich ist es, diese selbst herzustellen. Das geht wirklich sehr einfach mit den richtigen Tipps. Dabei lassen sich zum Beispiel vorhandene, leere Plastiksprühflaschen sehr gut wiederverwenden. Folgende Hausmittel sind für das nachhaltige Saubermachen nützlich:
- Essigessenz
- Geraspelte Kern- oder Olivenölseife
- Natron
- Zitronen
Essig ist ein guter Allzweckreiniger! Geben Sie 1 Teil Essig mit 2 Teilen Wasser in eine Sprühflasche. Fügen Sie dann noch bei Bedarf ein ätherisches Öl hinzu, können Sie beim Putzen eine Duftnote Ihrer Wahl im Haus verteilen.
Die geraspelte Seife ist mit heißem Wasser eine vollwertige Flüssigseife. Nachdem sich die Seife vollständig gelöst hat, füllen Sie sie in eine Pumpflasche. Mit einem Duftöl können Sie auch hier einen wohligen Geruch erzeugen.
Das Natron wird zu einer guten Scheuermilch, wenn Sie es zu zwei Teilen mit einem Teil Wasser in ein Schraubglas kippen und vor dem Einsatz gut durchschütteln. Damit sind auch hartnäckige Flecken schnell gelöst.
Einen fettlösenden Küchenreiniger erhalten Sie, wenn Sie einen Teelöffel Natron, Kernseife, Saft einer viertel Zitrone mit 200ml warmen Wasser vermischen und gut durchschütteln. Mit einer Sprühflasche können Sie auch hier den Reiniger gezielt auf die verschmutzten Stellen sprühen.
Als Reinigungszubehör haben sich folgende Dinge bewährt:
- Putzlappen (können auch aus alten Stoffresten zurechtgeschnitten werden)
- Schwämme (hier gibt es natürliche Varianten im Handel)
- Abzieher
- Staubsauger
- Besen, Handfeger und Kehrschaufel
- Gummihandschuhe
- Eimer
Achten Sie besonders darauf, beim Putzen Gummihandschuhe zu tragen, da säurehaltige Mittel die Haut angreifen. Beim Einsatz von herkömmlichen Reinigungsmitteln müssen Sie darauf achten, dass die Fenster offen sind, sodass Sie die austretenden Dämpfe nicht einatmen, denn die können sehr giftig sein.
Desinfektionsmittel selbst machen
Sie können neben Reinigungsmittel auch Desinfektionsmittel selbst herstellen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dafür ein Rezept. Alle Zutaten können Sie in Apotheken oder Drogerien kaufen. Für einen Liter benötigen Sie:
- 830 ml Ethanol (96%)
- 40 ml Wasserstoffperoxid (3%)
- 15 ml Glyzerin (98%)
- 110 ml destilliertes oder abgekochtes, kaltes Wasser
- Messbecher
- Behälter für das Desinfektionsmittel, zum Beispiel eine Flasche
Geben Sie das Ethanol in die Flasche. Fügen Sie daraufhin das Wasserstoffperoxid sowie das Glyzerin hinzu. Füllen Sie das Wasser hinzu und schließen Sie schnell das Behältnis. Die Flasche leicht schütteln, um die Zutaten zu vermischen.
Achtung: Dieses selbst hergestellte Desinfektionsmittel ist effektiv, aber nur eine Notlösung. Beachten Sie bei der Anwendung, dass das Mittel nur zur äußeren Anwendung und nicht zur Wunddesinfektion verwendet werden kann. Lassen Sie aufgrund der hohen Entflammbarkeit das Mittel nicht neben einer Flamme stehen und erhitzen Sie es nicht.
Die richtige Reihenfolge beim Frühjahrsputz
Für den Frühjahrsputz gilt: Von oben nach unten und von außen nach innen. Auf Ihr Haus bezogen heißt das, dass Sie am besten in den oberen Räumen anfangen und sich nach unten arbeiten. In den einzelnen Räumen bedeutet das, dass Sie z. B. zunächst staubige Oberflächen reinigen und dann erst den Boden wischen. Wenn Sie am Boden von außen nach innen arbeiten, können Sie den zusammengetragenen Schmutz in der Raummitte anschließend wegsaugen.
Aufräumen
Das erste, was Sie im Frühjahrsputz tun sollten, ist die Wohnung aufzuräumen. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie auch gleich aussortieren. Entsorgen Sie kaputte und nicht mehr benötigte Gegenstände sowie Kleidungsstücke. Fragen Sie sich bei jeder Sache, ob sie Ihnen eine Freude bereitet. Lautet die Antwort „Nein“, kann dieser Gegenstand weg.
Schaffen Sie Platz in dem Raum, in dem Sie putzen wollen: Nichts darf auf der Oberfläche stehen, die Sie sauber machen wollen. Während Sie aufräumen, können Sie aufgeräumte Gegenstände gleich abstauben und reinigen.
Fenster putzen - streifenfrei!
Die Frage, ob Regen oder Sonnenschein fürs Fensterputzen besser ist, wird von Experten mal so und mal so beantwortet. Wichtig ist, die Scheiben nicht trocknen zu lassen, bevor der Abzieher zum Einsatz kommt. Denn dadurch entstehen Streifen. Jetzt geht es also ohne Ausrede an die Fenster, erst die Innenseite, dann die Außenseite. Seifen Sie die Scheibe und den Rahmen mit einem Mikrofasertuch ordentlich ein, z.B. mit einem Allzweckreiniger. Jetzt kommt der Abzieher ins Spiel. Ziehen Sie ihn waagerecht über die Scheibe. Trocknen Sie den Abziehrand nach jeder Bahn mit einem fusselfreien Tuch. Jetzt beim Frühjahrsputz ist auch die richtige Zeit, um Ihre Gardinen zu waschen. Achten Sie auf das Waschetikett. Gardinen, die nicht gebügelt werden dürfen, können Sie gleich nach dem Waschen feucht aufhängen. Dann ziehen sie sich glatt und verbreiten noch einen frischen Wäscheduft im Haus.
Staub
Nach den Fenstern und Gardinen kommt das Staubwischen. Fangen Sie bei den höher gelegenen Oberflächen an und nutzen Sie dafür ein Staubwischtuch. Putzen Sie anschließend mit dem Allzweckreiniger darüber und trocknen diese Fläche anschließend mit einem Trockentuch.
Boden
Ganz am Schluss kommt der Boden dran: Zeit für den Staubsauger, das Wischtuch und die Kehrschaufel. Reinigen Sie zuerst die Ränder und Ecken und wischen Sie den Schmutz in Richtung Raummitte. Kehren Sie dann alles in einem Wisch zusammen.
Küche und Bad: Frühjahrsputz für hartnäckige Flecken
Die Küche und das Bad verderben schnell mal die Putzlaune. Aber mit den richtigen Mitteln lassen sich die Räume im Frühjahrsputz schnell und effektiv reinigen.
Küche
Der hartnäckigste Schmutz befindet sich immer oben auf den Schränken. Reinigen Sie die Oberseite der Schränke und legen Sie hinterher die Fläche mit Zeitungs- oder Küchenpapier aus. Das Papier können Sie dann spätestens im nächsten Jahr einfach auswechseln, anstatt mühselig zu putzen.
Danach geht es in die Schränke. Räumen Sie diese leer und wischen Sie sie von innen feucht aus. Dann die Schubladen ausräumen, einseifen, abwischen. Das Gleiche tun Sie beim Kühlschrank, wenn Sie es nicht ohnehin regelmäßig machen, und dem Backofen. Backöfen bekommen Sie mit speziellen Backofenreinigern schnell sauber, aber jedes fettlösende Mittel erfüllt mit genügend Einwirkzeit den gleichen Zweck und ist wahrscheinlich auch noch umweltfreundlicher.
Auch die Dunstabzugshaube benötigt eine regelmäßige Reinigung: Dafür können Sie den Metallfettfilter in der Spülmaschine oder per Hand reinigen. Die Oberfläche bekommen Sie mit dem Allzweckreiniger sauber.
Jetzt geht es an die Fliesen in der Küche: Schrubben Sie zunächst die Fugen mit einem Schwamm und einem Allzweckreiniger oder Fettlöser ab. Danach wischen Sie die Fliesen ganz ab.
Wann haben Sie das letzte Mal Ihren Wasserkocher entkalkt? Verwenden Sie dafür entweder Entkalker oder Essig, den Sie im Verhältnis 1:3 mit Wasser vermengen und dann aufkochen. Spülen Sie den Kocher anschließend aus.
Bad
Im Bad gilt die gleiche Reihenfolge: Von oben nach unten und von außen nach innen. Auch bei den Fliesen gelten die gleichen Tipps. Den Spiegel putzen Sie wie die Fenster.
Mit diesen Tipps sparen Sie sich Arbeit und Zeit beim Frühjahrsputz. Erhöhen Sie den Spaßfaktor durch gute Musik und einer Belohnung nach dem Hausputz. Dann ist neben den sauberen vier Wänden die Freude nach der getanen Arbeit umso größer.