Die Naturschaden-Bilanz 2022
Die gute Nachricht zuerst: Die Schäden durch Naturgefahren haben sich im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr stark reduziert. Doch das ist nur ein sehr kleiner Trost im Angesicht des katastrophalen Jahrs 2021 mit der Flut im Wuppertal, im Ahrtal und an der Eifel. Dieses ging mit 12,6 Milliarden Euro als das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik in den 1970er Jahren in die Geschichte ein. Auch das Jahr 2022 verdeutlicht mit 4,3 Milliarden Euro an Schäden, wie wichtig Prävention und Versicherungen für Immobilienbesitzer sind.
Die Naturschäden des Jahres 2022 lagen leicht über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Naturschäden nehmen weiter zu: Trockenheit, Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen hohe Schäden.
Die Naturschadenbilanz 2022: Schäden leicht über Durchschnitt
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) errechnete für das Jahr 2022, dass Stürme, Hagel und Starkregen Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro verursacht haben. Das liegt leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro und stellt somit ein übliches Schadensjahr dar.
Das Jahr 2022 war auch global betrachtet ein vergleichsweise durchschnittliches Schadensjahr. Das zeigt die Naturkatastrophen-Bilanz 2022 von Munich Re. Laut diesem Bericht haben Klimawandel und La Niña 251 Milliarden Euro an Schäden verursacht. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber den globalen Schäden von ca. 265 Milliarden Euro im Jahr 2021. Die teuerste Naturkatastrophe 2022 war dabei Hurrikan Ian, der etwa 100 Milliarden US-Dollar Schaden verursachte.
Was war im Jahr 2022 das größte Naturschaden-Risiko für Wohngebäude in Deutschland?
Laut der regionalen Naturgefahrenbilanz 2022 des GDV trugen Nordrhein-Westfalen und Bayern den größten Naturschaden davon. Sturm, Hagel, Blitz sowie Starkregen und Überschwemmungen verursachten etwa 3,1 Milliarden Euro Schäden an Wohngebäuden und Hausrat. Nordrhein-Westfalen stand hier mit einer Schadensumme von rund 790 Millionen Euro an der Spitze der Statistik; gefolgt von Bayern mit knapp 700 Millionen Euro. Die schwersten Schäden verursachten die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar 2022. Diese Orkane richteten dabei insgesamt 1,4 Milliarden Euro Schaden an.
So stellen Sie das Risiko von Naturgefahren in Ihrem Heimatort fest
Nutzen Sie den Naturgefahren-Check des GDV, um herauszufinden, welche Unwetterschäden in Ihrem Gebiet häufig vorkommen.
Mit dem Hochwasser-Check können Sie überprüfen, ob Ihr Wohngebiet ein Risikogebiet für Hochwasser und/oder Starkregen ist. Nach Eingabe Ihrer Adresse erhalten Sie detaillierte Informationen über das potenzielle Risiko durch Flusswasser und/oder Starkregen für Ihre Immobilie.
Versicherungen gegen Naturgefahren bleiben wichtig
Die Naturschadenbilanz für 2022 verdeutlicht, wie wertvoll Versicherungen im Schadensfall sein können. Betroffene erhalten im Falle von Naturschäden nicht nur eine finanzielle Unterstützung. In vielen Fällen sind Versicherungen auch die erste Ansprechpartnerin für den Wiederaufbau und die Koordination der Schadensregulierung. In Anbetracht von extremen Wetterphänomenen bietet eine Versicherung einen starken Schutz gegenüber den finanziellen Folgen von Elementarschäden.
In Zeiten von Klimawandel und immer stärker werdenden Unwettern ist eine Versicherung somit ein wichtiger Baustein, um Risiken abzusichern. Doch es herrscht weiterhin Nachholbedarf: Nur etwa die Hälfte aller Hausbesitzer in Deutschland lassen sich gegen Elementargefahren versichern. Dabei lassen sich knapp 99 % aller Gebäude in Deutschland kostengünstig versichern.
Der Elementarschutz kann zusätzlich vereinbart werden zur Wohngebäudeversicherung. Da bei Überschwemmungen fast immer auch der Hausrat in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte der Elementarschutz auch die Hausratversicherung ergänzen.
Fazit: Versicherungen leisten einen Beitrag zum Schutz Ihres Wohngebäudes
Jedes Jahr bringt leider neue traurige Rekorde im Bereich der Naturschäden. Diese Schäden entstehen aus heiterem Himmel: In wenigen Stunden entladen sich Wassermassen, die normal in einem Monat abregnen. Überflutungen und Schlammlawinen sind die Folge. Die beste Absicherung gegen Naturschäden ist eine Elementarversicherung als Zusatzschutz innerhalb der Wohngebäude- und Hausratversicherung. So schützen Sie sich vor den Folgen von Naturschäden und wappnen sich gegen den voranschreitenden Klimawandel.