Advent, Advent – und wenn die Lichterkette brennt?!

Um die Weihnachtszeit sicher und sorgenfrei zu genießen, sollten Sie nicht nur auf Qualität und Sicherheit Ihrer Lichterketten achten, sondern auch wissen, welche Versicherung im Ernstfall greift. Dieser Ratgeber gibt Ihnen praktische Tipps zur Vorbeugung und erklärt, welche Versicherungen bei Schäden einspringen.

Was macht Lichterketten zur Brandgefahr?

Eine der häufigsten Ursachen für Brände durch Lichterketten sind technische Defekte. Insbesondere ältere Modelle oder günstige Produkte ohne geprüfte Sicherheitsstandards stellen ein erhebliches Risiko dar. Oft führen fehlerhafte Kabel oder mangelhafte Isolierungen zu Kurzschlüssen, die letztlich einen Brand auslösen können. 

Auch Wärmeüberlastung spielt eine große Rolle: Traditionelle Lichterketten mit Glühlampen entwickeln während des Betriebs Wärme. Kommen sie in Kontakt mit brennbaren Materialien wie trockenen Tannenzweigen, Vorhängen oder Dekorationen, kann dies schnell zu einem Feuer führen. 

Ein weiteres Risiko entsteht durch unsachgemäße Nutzung. Überlastete Steckdosenleisten, beschädigte Kabel oder die Verwendung von Innenlichterketten im Außenbereich können ebenfalls gefährliche Situationen schaffen und das Brandrisiko erheblich erhöhen.

Statistiken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen, dass in der Advents- und Weihnachtszeit die Anzahl der Brände signifikant ansteigt. Rund um Weihnachten und Silvester verzeichnen die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer regelmäßig etwa 6.000 zusätzliche Feuerschäden, die im Jahr 2023 Schäden von rund 27 Millionen Euro verursachten.

Häufige Brandursachen in dieser Zeit sind in Flammen aufgegangene Adventskränze oder Weihnachtsbäume. Auch defekte oder unsachgemäß verwendete elektrische Beleuchtung, wie Lichterketten, tragen zu diesem erhöhten Brandrisiko bei.

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, in der Weihnachtszeit vorsichtig mit Kerzen und Lichterketten umzugehen, um das Risiko von Bränden zu verringern.

Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Lichterketten

Eine der besten Möglichkeiten, Brände zu verhindern, ist die richtige Handhabung und Auswahl der Weihnachtsbeleuchtung. Beachten Sie folgende Tipps:

• Kaufen Sie geprüfte Produkte: Achten Sie beim Kauf auf Prüfzeichen wie das GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit) oder TÜV-Zertifikate. Diese garantieren, dass die Lichterketten den Sicherheitsstandards entsprechen.
• Verwenden Sie LED-Lichterketten: Im Vergleich zu traditionellen Glühlampen erzeugen LEDs deutlich weniger Wärme und reduzieren das Brandrisiko erheblich.
• Richtig installieren: Platzieren Sie Lichterketten fern von brennbaren Materialien wie Vorhängen, Decken oder trockenem Holz. Verwenden Sie geeignete Verlängerungskabel und achten Sie darauf, dass Steckdosenleisten nicht überlastet werden.
• Regelmäßige Überprüfung: Kontrollieren Sie Ihre Lichterketten vor jedem Einsatz auf Beschädigungen wie Risse in den Kabeln oder wackelige Verbindungen.

Versicherungsschutz bei Brandschäden durch Weihnachtsbeleuchtung

Trotz aller Vorsicht kann es zu Bränden durch Lichterketten oder andere elektrische Weihnachtsdekorationen kommen – dann ist es wichtig zu wissen, welche Versicherung für die Schäden aufkommt.

Die Hausratversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die an beweglichen Gegenständen in einem Haushalt entstehen. Dazu zählen insbesondere Möbel, aber auch Teppiche, Gardinen und weitere textile Einrichtungsgegenstände. Ebenso versichert sind elektronische Geräte wie Fernseher, Computer, Küchengeräte und persönliche Besitztümer wie Kleidung, Schmuck oder Bücher. Die Hausratversicherung sorgt dafür, dass beschädigte oder zerstörte Objekte entweder repariert oder ersetzt werden. 

Im Gegensatz dazu schützt die Wohngebäudeversicherung die feste Gebäudestruktur und alles, was dauerhaft mit dem Gebäude verbunden ist. Dazu gehören die Außen- und Innenwände, das Dach, die Decken und der Bodenbelag sowie fest installierte Einbauten wie Einbauküchen, Sanitäranlagen, Türen, Fenster und Heizungsanlagen. Oft deckt eine Wohngebäudeversicherung auch Folgekosten von Wohnungsbränden ab, wie etwa Schäden durch Löschwasser, Rauch oder Ruß. 

Ein wichtiger Hinweis betrifft die Klausel zur groben Fahrlässigkeit. Wenn ein Brand beispielsweise durch unsachgemäßen Umgang mit der Weihnachtsbeleuchtung verursacht wurde, kann die Versicherung die Leistungen kürzen oder im schlimmsten Fall ganz ablehnen. Es ist daher ratsam, Ihre Versicherungsverträge im Vorfeld zu prüfen und sicherzustellen, dass Sie im Schadensfall umfassend abgesichert sind.

Verhalten im Brandfall

Ein Brand durch Weihnachtsbeleuchtung kann innerhalb von Sekunden eskalieren. Deshalb ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend. 

Sofortmaßnahmen

Verlassen Sie umgehend das Gebäude und alarmieren Sie die Feuerwehr unter der Rufnummer 112. Bei kleineren Bränden können Sie versuchen, diese mit einem geeigneten Feuerlöscher oder einer Löschdecke zu löschen, setzen Sie sich dabei aber keiner Gefahr aus.

Dokumentation des Schadens

Nach dem Brand sollten Sie die Schäden so gut wie möglich dokumentieren. Fotos und Videos helfen dabei, die Ursache und den Umfang des Schadens für die Versicherung nachvollziehbar zu machen.

Schadensmeldung

Informieren Sie Ihre Versicherung so schnell wie möglich über den Vorfall. Viele Versicherer bieten Online-Formulare oder Hotlines zur schnellen Schadensmeldung an.

Präventionstipps für eine sichere Weihnachtszeit

Um das Risiko eines Brandes zu minimieren, können einfache Maßnahmen ergriffen werden. Rauchmelder, die in allen deutschen Bundesländern mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben sind, sollten unbedingt installiert werden. Sie können Leben retten, indem sie frühzeitig vor Rauchentwicklung warnen. 

Außerdem ist es wichtig, Lichterketten nie unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Schalten Sie diese immer aus, bevor Sie schlafen gehen oder das Haus verlassen. 

Auch bei älteren Lichterketten ist Vorsicht geboten: Besonders Exemplare mit Glühlampen sollten regelmäßig auf ihre Sicherheit geprüft oder am besten durch moderne und energieeffiziente LEDs ersetzt werden.

Fazit

Weihnachtsbeleuchtung sorgt für eine besinnliche Atmosphäre, kann jedoch bei unsachgemäßer Nutzung eine ernsthafte Brandgefahr darstellen. Mit geprüften Lichterketten, korrekter Installation und passenden Sicherheitsmaßnahmen können Sie das Brandrisiko minimieren. Ebenso wichtig ist der richtige Versicherungsschutz: Überprüfen Sie Ihre Hausrat- und Wohngebäudeversicherung, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.